So gehst du vor Aufhebungsvertrag prüfen lassen

Vor dem Unterzeichnen eines Aufhebungsvertrags solltest du diesen von einem Rechtsexperten prüfen lassen. Nicht selten sind Aufhebungsverträge zu deinem Nachteil verfasst. In unserer KLUGO Erstberatung kannst du einen ersten Kontakt zu einem Partner-Anwalt und Rechtsexperten herstellen. Er kann dir eine erste Empfehlung geben, wie du weiter vorgehen oder deinen Aufhebungsvertrag prüfen kannst.

Wird zwischen dir und deinem Arbeitgeber ein Aufhebungsvertrag geschlossen, dann wird damit das finale Ende des Arbeitsverhältnisses eingeläutet. In der arbeitsrechtlichen Praxis ist der Aufhebungsvertrag häufig eine Alternative zur Kündigung. Allerdings kann der Aufhebungsvertrag einige Fallstricke mit sich bringen – du solltest daher eine Prüfung durch einen Rechtsexperten dringend in Erwägung ziehen.

von KLUGO
11.11.2024
2 Min Lesezeit

Aufhebungsvertrag prüfen lassen Das Wichtigste in Kürze

Was du bei der Prüfung deines Aufhebungsvertrages beachten solltest:

  • Du solltest niemals einen Aufhebungsvertrag unterschreiben, ohne ihn zuvor rechtlich prüfen zu lassen.

  • Es ist ratsam, die Prüfung der Vertragsmodalitäten durch einen Fachanwalt für Arbeitsrecht durchführen zu lassen.

  • Bei einem Aufhebungsvertrag kann es zu einer temporären Sperre des Arbeitslosengeldes kommen.

  • Durch einen unterschriebenen Aufhebungsvertrag entfällt der Kündigungsschutz.

Wie wird ein Aufhebungsvertrag geprüft?

Kündigungen sind eine heikle Angelegenheit: Nicht selten scheitert die Rechtmäßigkeit der Kündigung an Form- oder Inhaltsfehlern. Die Folge sind dann zum Teil langwierige Gerichtsprozesse vor dem Arbeitsgericht. Auch durch einen Aufhebungsvertrag kommt das Arbeitsverhältnis zu einem Ende. Der Aufhebungsvertrag ist oft die bevorzugte Option für deinen Arbeitgeber, weil er vertraglich die befürchtete Kündigungsschutzklage einvernehmlich ausschließen kann. Auch für dich ist der Aufhebungsvertrag auf den ersten Blick häufig von Vorteil, denn regelmäßig wird im Rahmen des Aufhebungsvertrags auch eine Abfindung für Arbeitnehmer vereinbart.

Da ein unterschriebener Aufhebungsvertrag den Kündigungsschutz entfallen lässt sowie zu einer temporären Sperre des Arbeitslosengeldes führen kann, sollten Sie ihn unbedingt vorher rechtlich überprüfen lassen.

Christoph Lattreuter Rechtsanwalt
Christoph Lattreuter

Eine Prüfung des Aufhebungsvertrags beinhaltet dabei:

  • Einhaltung der Schriftform nach § 623 des Bürgerlichen Gesetzbuches (kurz: BGB).

  • Vorhandensein der Unterschrift beider Parteien.

  • Höhe der Abfindung, wenn eine Abfindung vereinbart wird.

  • Möglichkeiten einer Vertragsverhandlung für bessere Vertragsbedingungen.

aufhebungsvertrag wichtige klauseln
Wichtige Klauseln in einem Aufhebungsvertrag – Infografik

Wo kann ich einen Aufhebungsvertrag prüfen lassen?

Wenn du wissen möchtest, ob der Aufhebungsvertrag zwischen dir und deinem Arbeitgeber tatsächlich vorteilhaft für dich ist, empfiehlt sich die Prüfung der Vertragsmodalitäten durch einen erfahrenen Fachanwalt für Arbeitsrecht. Dieser ist auch dann empfehlenswert, wenn es um die Verhandlung einzelner Vertragsbestandteile geht.

Ganz besonders im Zusammenhang mit einer Abfindung ist die Prüfung durch einen Rechtsexperten viel wert: Erfahrungsgemäß versuchen Arbeitgeber häufig über diese, einen möglichen Kündigungsschutzprozess zu umgehen. Du bist daher hier in einer guten Verhandlungsposition: Zusammen mit einem Fachanwalt für Arbeitsrecht kannst du diese nutzen, um bessere Konditionen herauszuschlagen.

Zusammenfassung:

Durch den Aufhebungsvertrag kommt es regelmäßig zu einer temporären Sperre des Arbeitslosengeldes. Auch das sollten Sie bei Vertragsabschluss berücksichtigen – denn dies bedeutet eine deutliche finanzielle Einbuße.

Welche Kosten fallen bei der Prüfung an?

Bei der Prüfung des Aufhebungsvertrags berechnen sich die Kosten des Verfahrens in erster Linie nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (kurz: RVG). Entscheidend ist dabei der sogenannte Streit- bzw. Gegenstandswert – also das finanzielle Interesse, um das es im Prozess geht. Je nach Umfang und Komplexität des Vertrages kann es auch sein, dass der Rechtsanwalt auf Stundenbasis abrechnet. Die Höhe des Stundenhonorars kann je nach Expertise des Rechtsanwalts sehr unterschiedlich ausfallen und bewegt sich in der Regel zwischen 120 Euro und 400 Euro netto. In diesem Fall solltest du unbedingt vorher abklären, welche Kosten auf dich voraussichtlich zukommen.

Eine telefonische Erstberatung bei KLUGO gibt dir vor Abschluss eines Aufhebungsvertrags die Möglichkeit, eine erste Einschätzung zum Sachverhalt einzuholen. Aber auch nach dem Unterzeichnen des Aufhebungsvertrags gibt es noch Möglichkeiten, die du ausschöpfen kannst.

Was muss ich beachten, wenn ich den Aufhebungsvertrag prüfen lassen will?

Ein Aufhebungsvertrag bringt für dich als Arbeitnehmer praktisch viele Nachteile, aber nur wenige Vorteile mit sich. Nicht nur die Sperre beim Arbeitslosengeld, sondern auch die Umgehung von Kündigungsfristen durch deinen Arbeitgeber ist immer wieder ein Thema, das in der Praxis für juristische Streitigkeiten sorgt. Hier solltest du immer im Hinterkopf behalten, dass ein Aufhebungsvertrag für deinen Arbeitgeber oft die einzige Möglichkeit darstellt, dich final loszuwerden – und zwar völlig losgelöst von den Kündigungshindernissen und Kündigungsfristen. Eine Prüfung des Aufhebungsvertrags durch einen Rechtsanwalt ist also gerade auch vor diesem Hintergrund geboten – zu schnell lassen sich Arbeitnehmer hier durch die versprochene Abfindung blenden.

Nicht nur Fragen rund um den Abschluss eines Aufhebungsvertrages können eine juristische Beratung erfordern. Auch Fragen zur Abfindung oder zur Kündigung sind im Arbeitsrecht an der Tagesordnung. Im Rahmen einer Erstberatung erhalten Ratsuchende bei KLUGO alle notwendigen Informationen und individuelle Tipps für den individuellen Beratungsbedarf. Trete mit uns in Kontakt!

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