Anleitung für Erblasser Richtig vererben in 10 Schritten: So machst du es richtig
Um den Nachlass richtig zu vererben, bedarf es einer klaren und unmissverständlichen Nachlassregelung. Das kann ein Testament sein, aber auch ein Erbvertrag. Der Gesetzgeber stellt es dem Erblasser frei, seinen Nachlass ganz nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen zu regeln.
Richtig vererben Das Wichtigste in Kürze
Eine frühzeitige Nachlassregelung verhindert Erbstreitigkeiten unter den Hinterbliebenen.
Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung stellst du sicher, dass du nichts vergisst.
Die Regelung des Nachlasses hilft den Hinterbliebenen, dass im Sterbefall alles nach den Wünschen des Verstorbenen läuft.
Wie kann ich meinen Nachlass richtig vererben?
Jedes Vermögen – also Guthaben und auch Verbindlichkeiten und Schulden – geht mit dem Tod des Erblassers auf die Erben über. Dies ergibt sich aus § 1922 Abs. 1 des Bürgerlichen Gesetzbuches (kurz: BGB).
Du kannst grundsätzlich frei bestimmen, an wen dein Vermögen fallen soll. Damit nach deinem Ableben keine Streitigkeiten aufkommen, empfiehlt es sich aber, sich schon frühzeitig mit der Frage zu beschäftigen, wie man richtig vererben kann und was es dabei zu beachten gibt.
So gehst du vor Richtig vererben: Schritt-für-Schritt Anleitung
Damit du bei der Nachlassregelung niemanden vergisst und um deine Hinterbliebenen nach dem eigenen Tod nicht mit dem "Papierkram" zu überfordern, empfiehlt sich die folgende Vorgehensweise:
1. Dokumente und Unterlagen sammeln
Sammel wichtige Unterlagen und verwahr diese – beispielsweise in einem "Notfallordner" – an einem sicheren Ort. Informiere nahestehende Personen, wo die Unterlagen zu finden sind, damit diese im Fall des Falles keine wertvolle Zeit mit Suchen verlieren.
2. Testament erstellen
Streitigkeiten rund um das Erbe lassen sich vermeiden, wenn du ein Testament erstellst, das klare Formulierungen zur Nachlassregelung enthält. Erstell das Testament so früh wie möglich: Zwar ist es vielen Menschen unangenehm, sich mit dem eigenen Tod zu beschäftigen – rechtlich macht es aber Sinn, eine Nachlassregelung schon früh anzugehen, denn durch einen Unglücksfall kann das Thema sehr schnell an Brisanz gewinnen.
3. Pflichtteil berücksichtigen
Den nächsten Angehörigen steht nach den §§ 2303 ff. BGB ein Pflichtteilsrecht zu. Sie haben demnach einen Anspruch gegen die Erben auf Zahlung eines Geldbetrags. Bei der Nachlassregelung sollte berücksichtigt werden, dass die Pflichtteilsberechtigten einen Teil vom Erbe erhalten – hier hilft dir ein Fachanwalt für Erbrecht weiter.
4. Erbstreitigkeiten vermeiden
Rund um das Erbe werden erfahrungsgemäß viele juristische Konflikte ausgetragen. Eine rechtswirksame Nachlassregelung verhindert, dass sich deine Hinterbliebenen streiten, denn: Mit einem Testament oder einem Erbvertrag machst du deinen letzten Willen unmissverständlich klar.
5. Schenkung prüfen
Wer richtig vererben möchte, kann auch eine Schenkung in Erwägung ziehen. Diese bewirkt allerdings, dass sich der Pflichtteil für die Pflichtteilsberechtigten reduziert. Der Vorteil für die Erben besteht bei der Schenkung darin, dass die Steuerlast im Vergleich mit einer Erbschaft deutlich geringer ausfällt.
6. Ehepartner absichern
In einer Ehe oder Partnerschaft kann per Testament geregelt werden, dass das Erbe im Todesfall zunächst in Gänze an den Ehepartner fällt und erst nach dem Ableben beider Ehegatten an die Erben. Ziel ist es, per Nachlassregelung eine finanzielle Absicherung des überlebenden Partners vorzunehmen.
7. Fallstricke vermeiden
Für juristische Laien ist es nicht immer einfach, die Fallstricke rund um die Erbschaft zu erkennen. Wer richtig vererben möchte, ist daher gut beraten, sich einen kompetenten Anwalt zur Seite zu nehmen – dieser hilft bei komplizierten Strukturen und auch beim Vererben von Immobilien und Grundstücken.
8. Formvorschriften beachten
Ein Testament kannst du auch selbst erstellen, allerdings gelten auch für das eigenhändige Testament bestimmte Formvorgaben. So muss das Testament handschriftlich verfasst und von dir unterschrieben werden. Missachtest du die Formvorschriften, riskierst du eine unwirksame Nachlassregelung.
9. Unternehmensnachfolge regeln
Wer als Unternehmer tätig ist, sollte schon zu Lebzeiten die Unternehmensnachfolge regeln. Dazu gehören auch die Übertragung von Betriebsvermögen und / oder Gewerbeimmobilien, die sich beispielsweise auch vor dem Sterbefall überschreiben lassen. Hier spielen regelmäßig steuerliche Überlegungen, aber auch die Unternehmenskontinuität eine große Rolle.
10. Testamentsvollstrecker festlegen
Als Erblasser kannst du nach den §§ 2197 ff. BGB auch festlegen, wer deinen letzten Willen ausführen soll. Damit erreichst du, dass deine Nachlassregelungen durch eine Person deines Vertrauens ausgeführt werden. Als Testamentsvollstrecker eignet sich jede voll geschäftsfähige natürliche und juristische Person.
Richtig vererben So hilft dir ein KLUGO Partner-Anwalt weiter
Hast du weitere Fragen, stehen dir unsere KLUGO Partner-Anwälte für Erbrecht jederzeit für ein unverbindliches Erstgespräch zur Verfügung. Nimm jederzeit Kontakt zu uns auf und vereinbare einen Termin.