STAND 13.02.2024 | LESEZEIT 10 MIN
Versicherungsbetrüger lassen sich immer wieder Neues einfallen, um Gelder zu kassieren. Dabei machen sie auch vor fingierten Auffahrunfällen nicht halt, bei denen nicht selten auch falsche Zeugen auftauchen, die die Opfer mit ihren Aussagen unter Druck setzen. Was Sie tun können, wenn Sie Opfer eines inszenierten Autounfalls geworden sind, und welche präventiven Maßnahmen Sie ergreifen können, haben wir in diesem Beitrag für Sie zusammengefasst.
Wenn absichtliche Handlungen dazu führen, dass es zu einem Autounfall kommt, wodurch Versicherungsleistungen erschlichen werden sollen, spricht man von Versicherungsbetrug. Dabei nutzen Betrüger gezielt Verkehrssituationen aus, um ihre Opfer in die Position des Unfallverursachers zu bringen. Das hat zur Folge, dass diese bzw. deren Versicherungen für den entstandenen Schaden haften und die Kosten tragen müssen.
Es gibt verschiedene Szenarien, mit denen Betrüger einen Unfall provozieren:
Wenn Sie potenziellen Versicherungsbetrug verhindern möchten, empfehlen wir Ihnen, stets aufmerksam zu sein und auf verdächtige Verhaltensweisen im Straßenverkehr zu achten. Ein Anwalt für Verkehrsrecht und ein Anwalt für Strafrecht sind jederzeit für Sie da, wenn Sie Fragen haben oder Hilfe dabei benötigen, einen Versicherungsbetrug anzuzeigen.
Betrüger, die absichtlich „Autobumser“ herbeiführen, haben in der Regel das Ziel, unrechtmäßige Versicherungsansprüche geltend zu machen und finanziell davon zu profitieren. Sie wollen also von den Versicherungsgesellschaften fiktive Schadensansprüche erhalten. Um das zu erreichen, geben sie oft überhöhte Kostenvoranschläge für Reparaturen oder Schadensbehebungen ab, die von dem tatsächlich entstandenen Schaden abweichen.
Im Falle einer erfolgreichen betrügerischen Vorgehensweise zahlen die Versicherungsgesellschaften auf Grundlage dieser überhöhten Kostenvoranschläge teils hohe Geldbeträge an die Opfer des Unfalls aus. Für die Betrüger ist das deswegen oft lukrativ, weil sie in vielen Fällen selbst entscheiden können, wie sie mit dem erhaltenen Geld umgehen, und ob sie die Reparaturen überhaupt durchführen lassen. Das eröffnet den Betrügern die Möglichkeit, finanzielle Vorteile zu erlangen, ohne tatsächlich entstandene Schäden beheben zu müssen.
Die Zielgruppe von Betrügern, die Auffahrunfälle provozieren, ist groß. Besonders beliebt sind aber folgende Personengruppen:
Die genannten Personengruppen gelten bei Betrügern als potenziell anfälliger für betrügerische Machenschaften, weil sie meist keine Erfahrung im Umgang mit solchen Situationen haben oder aufgrund ihrer Unsicherheit leichter manipulierbar sind. Betrüger wählen ihre Opfer stets gezielt aus, um die Chancen auf einen erfolgreichen Versicherungsbetrug zu erhöhen.
Wenn Sie aufmerksam und wachsam sind, haben Sie gute Chancen, einen potenziellen Versicherungsbetrüger zu erkennen. Folgende Anzeichen können dafür sprechen, dass es sich um einen betrügerischen Vorfall handelt:
Wichtig ist, dass Sie die Situation immer genau beobachten, Beweise sammeln und selbst nach Zeugen Ausschau halten. Mehr Tipps und Informationen zum Verhalten im Straßenverkehr gibt es im Verkehrsrecht-Ratgeber von KLUGO.
Im Falle von Autounfall-Versicherungsbetrug können dem Betrüger verschiedene strafrechtliche Konsequenzen drohen. Wie hoch die Strafe ausfällt, ist immer abhängig von der Schwere des Vergehens und davon, welche Straftatbestände dem Betrüger genau vorgeworfen werden:
Es gibt verschiedene Verkehrssituationen, in denen besondere Vorsicht geboten ist, wenn Sie sich vor fingierten Auffahrunfällen schützen möchten. In folgenden Bereichen sollten Sie besonders achtsam sein:
Generell empfehlen wir Ihnen, defensiv zu fahren, genügend Abstand zu halten und immer aufmerksam auf das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer zu achten. So können Sie potenzielle Gefahren frühzeitig erkennen und rechtzeitig handeln.
Wenn Sie Opfer eines Betrugs durch einen Autounfall werden, empfehlen wir Ihnen, folgendermaßen vorzugehen:
Ein KLUGO Partner-Anwalt und Rechtsexperte kann Ihnen sowohl weiterhelfen, wenn Sie Opfer eines fingierten Verkehrsunfalls geworden sind, als auch, wenn Sie im Verdacht stehen, einen „Autobumser“ willentlich herbeigeführt zu haben. In beiden Fällen sollten Sie mit einem erfahrenen Experten sprechen, der sich mit Strafrecht und Verkehrsrecht gleichermaßen gut auskennt – schließlich drohen im Fall einer Verurteilung teils empfindliche Strafen.
Opfer eines absichtlich provozierten Autounfalls können mit unserem Anwaltskostenrechner vorab in Erfahrung bringen, wie hoch die Kosten im Streitfall ausfallen können.
Wir empfehlen Ihnen grundsätzlich, zunächst von Ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch zu machen und einen erfahrenen Anwalt zu kontaktieren, der zunächst Akteneinsicht beantragen und dann gemeinsam mit Ihnen die weitere Vorgehensweise besprechen kann. Unsere KLUGO Partner-Anwälte und Rechtsexperten sind für Sie da. Kontaktieren Sie uns jetzt, wenn Sie Fragen haben oder kurzfristig Hilfe benötigen.
Dann nutzen Sie einfach die KLUGO Erstberatung. Die Erstberatung ist ein Telefongespräch mit einem zertifizierten Anwalt aus unserem Netzwerk.
Beitrag juristisch geprüft von der KLUGO-Redaktion
Der Beitrag wurde mit großer Sorgfalt von der KLUGO-Redaktion erstellt und juristisch geprüft. Dazu ergänzen wir unseren Ratgeber mit wertvollen Tipps direkt vom Experten: Unsere spezialisierten Partner-Anwälte zeigen auf, worauf es beim jeweiligen Thema ankommt.